(p)urweiblich

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Hier geht's ums Leben. Darum, es ganz bewußt lebendig und erfüllt zu gestalten. Im flow und im Alltag. Und um alles, was ich als SoulCoach und FlowMentorin Spannendes mit Euch teilen möchte. Viel Spass damit!
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13. Januar 2016

Denn wir wissen nicht, was wir tun?


Ich bin nicht perfekt. Wer ist das schon? Lange habe ich versucht, es zu werden. Ich bekenne mich schuldig, an Perfektionitis zu leiden. Und ich habe auch wirklich geglaubt, es gäbe eine Ziel, das ich nur erreichen müsste, damit alles an mir „richtig“ ist.

Doch irgendwann ist mir dann ein Licht aufgegangen: Merken wir den alle gar nicht, wie wir ständig damit beschäftigt sind, jemand anderer zu werden, als wir sind?

Unsere gesamte alternative „Heil“-Kunst und Esoszene ist darauf ausgerichtet. Es geht immer nur darum, daß irgendetwas mit uns NOCH nicht stimmt:  Wir müssen hier noch etwas verändern, loslassen, transformieren und sind dort noch nicht „in der Liebe“. Ständig.

Wir haben uns davon abgewandt, andere zu kritisieren. Dafür sind wir kräftig damit beschäftigt, es bei uns selbst zu tun.

Und wir haben ja einen guten Grund: wir wollen doch nur endlich „Erleuchtung“. Und – wie das Wort schon sagt – die gibt es nur, wenn wir komplett voller Liebe und Licht leuchten. Und es wird uns immer wieder suggeriert, daß wir das nicht allein erreichen können. Wir brauchen Hilfe, wenn wir nur DIE eine perfekte Methode finden wollen, mit der wir das schaffen können. 

Ist das so? Ich glaube es nicht mehr.

Wir Therapeuten/Coaches erzählen unseren Patienten/Klienten ständig, daß sie sich so annehmen müssen, wie sie sind. Die Formel heißt: Erkennen, annehmen und dann … loslassen. Aber ist das nicht auch wieder eine Ablehnung?

Letztendlich veranstalten wir den ganzen Zauber doch nur, damit ES (was immer das auch im speziellen Fall/Moment ist), sich endlich verändert. Wir wollen einen Teil von uns nicht so haben, wie er ist. Also doktern wir so lange daran herum, bis wir – scheinbar – die Ursache erkannt und transformiert haben. Und endlich: die Erlösung. Wir fühlen uns wunderbar, leichter, hoffnungsvoll. Doch wie lange hält das an? Bis zum nächsten „Spiegel“, der uns über den Weg läuft und brav den „Arschengel“ für uns spielt. 

Wer kennt das nicht: Es gibt Themen, die scheinen kein Ende zu nehmen. Auch nach der fünften Familienaufstellung, dem zehnten schamanischen/ klangtherapeutischen/ wasauchimmer Workshop, dem zwanzigsten Therapeutengespräch – das Thema will sich einfach nicht auflösen, nicht verschwinden. Es klebt an uns, wie eine eklige Klette, die wir auf dem Rücken mit uns herumtragen und nicht einmal richtig sehen können. Und spätestens beim nächsten Versuch dem Thema endlich auf den Grund zu gehen und es bei der Wurzel zu packen und eeeendlich aufzulösen, stehen wir in der Familienaufstellung zum hundertsten mal Mama gegenüber...

Wir haben uns mit unserem alternativen Heilsystem eine wunderbare selbsterfüllende Prophezeiung geschaffen. Alle reden vom Gesetz der Anziehung: Worauf ich schaue, das vermehre ich. Alles hat die Bedeutung, die ich ihm gebe. 

Aber wer wendet dieses Gesetz auch mal auf unsere Heilkunst an? Tun wir nicht alle eigentlich genau das gleiche, wie die Schulmedizin – und geben ihm nur ein anderes Gewand. Wir arbeiten schließlich mit der Aura, den Chakren, Höherer Engerie, Informationen aus der Heilen Matrix. Wir benutzen keine böse Chemie. Die haben wir durch anderes ersetzt.

Ich sage nicht, daß alle diese Heilmittel und -methoden nichts für uns tun können. Im Gegenteil. Sie haben alle ihre Berechtigung und können uns wunderbar auf unserem Weg unterstützen. Und ich bin allemal dafür, mir so weit es geht mit Homöopathie und Tönen zu helfen, statt Onkel Doktor zu konsultieren. Aber wir müssen damit aufhören, sie als Heilsbringer zu sehen, die unser Leben verändern. 

Denn das können wir nur selbst tun, aus freiem Willen. Und die Frage kann nicht länger heißen: „Was ist an mir falsch?“ Es geht vielmehr darum zu erkennen, daß eigentlich gar nichts falsch ist. Lediglich die Perspektive, die wir auf uns und unser Leben haben darf sich verändern. Wir dürfen endlich anfangen, zu sehen was alles gut und wunderbar und richtig an uns und in unserem Leben ist. Jetzt, in diesem Moment. Und es wirklich annehmen, indem wir dankbar dafür sind. 

Es ist Zeit den Schleier des Mystischen, Geheimnisvollen beiseite zu ziehen und das Kind beim Namen zu nennen: Es gibt keine Geheimnis. Die Wahrheit liegt klar und offen vor uns. Eine Million Mal von alten und modernen Lehrer erzählt: 

Wir sind bereits vollkommen, jetzt in diesem Moment. Denn unser wahres Wesen ist göttlich. Es geht nicht darum, daß wir etwas werden müssen. Es geht darum zu erkennen, was wir sind. Und je mehr wir bei uns selbst ankommen, desto deutlicher spüren wir auch die Liebe, die uns mit allem verbindet.

Wir sind also Energie. Und alles, in das ich meine Energie investiere, verstärkt sich. Und wenn ich will, daß mein Leben sich zum Positiven verändert, dann habe ich nur eine Möglichkeit: Meine Aufmerksamkeit auf das zu richten, was gut ist. Mit Liebe und Dankbarkeit. Denn nur dann kommt mehr davon zu mir.

Heilung und Veränderung erreiche ich also nicht, indem ich Krankheit und Stillstand bekämpfe. Nicht indem ich versuche es zu ergründen, um es dann los zu werden. Das ist eine sich selbst nährende Spirale, die mich immer wieder an den Punkt bringt, wo es mehr zu ergründen und mehr loszulassen gibt. 

Und deshalb ist liebevolle und wertschätzende Aufmerksamkeit für mich und meinen Körper das einzige, was mich einem heilen und freudvollen Leben näher bringt. 

Wann wollen wir endlich damit anfangen?

Wenn wir uns weiter bei den Entschuldigungen und Ausreden aufhalten, was uns alles daran hindert, werden wir den Rest unseres Lebens damit verbringen nach Ursachen zu suchen und sie als Grund anführen, warum es uns „jetzt noch nicht“ gut geht. 

Vielleicht lohnt es sich, stattdessen mal etwas Neues zu versuchen: Schau dankbar auf das, was Du wirklich vermehren willst – und es kommt zu Dir. Ganz sicher.

Bist Du bereit dazu?


P.S.: Ich schließe mich hier in das „wir“ auf allen Ebenen ein. Denn ich bin zwar Coach und Therapeut. Genauso viel bin ich aber selbst Client und Patient. Und alles was ich sage, ist aus meiner eigenen Erfahrung in beiden Rollen entstanden.

9. Dezember 2015

„Wenn, dann…“ kommt nie - oder wie Du die Zukunft ins Hier und Heute holst

Ist Dir schon mal aufgefallen, wie viele Menschen nur mit Blick auf die Zukunft leben? Wie oft knüpfen sie das Glücklichsein an Bedingungen, die n o c h nicht erfüllt sind. Auf diese Weise verschieben sie ihr Leben auf „Später, wenn“.

„Wenn ich erst mal einen neuen Job habe, dann…“, „Wenn die Kinder groß sind, dann…“, „Wenn mein Nachbar endlich auszieht, dann…“, „Wenn ich meinen Kollegen erst mal los bin, …“. In Bezug auf so Vieles haben wir verlernt heute zu leben.

Für Kinder ist es selbstverständlich im Hier und Jetzt zu sein: Je jünger sie sind, desto leichter fällt es ihnen, jeden Moment so zu genießen, wie er ist. Und wenn mal etwas nicht ganz nach ihren Wünschen läuft, sind sie ganz hervorragend dazu in der Lage sich einfach umzudrehen und sich auf etwas Anderes zu konzentrieren, das ihnen Freude macht. Von jetzt auf gleich ist das ganze Drama vorbei, die Tränen getrocknet und sie haben wieder Spaß.

Ich sage nicht, daß wir als Erwachsene in jedem Moment allen unseren Impulsen einfach nachgeben sollen, ohne uns um die Folgen zu kümmern. Aber seien wir mal ehrlich: Wie oft benutzen wir dieses „wenn, dann“, um zu begründen, daß es uns jetzt gerade schlecht geht und wir erst glücklich sein können, wenn sich die Bedingungen geändert haben? Wie oft verschieben wir etwas auf später, ohne zu wissen, wann und ob diese Zukunft überhaupt jemals eintreten wird?

Wäre es nicht viel schöner, jetzt glücklich zu sein? Wie würde Dir das gefallen? Es ist möglich.

Ich selbst habe lange zu den Menschen gehört, für die das Glas ständig noch nicht ganz so weit gefüllt war, wie ich es mir wünschte. „Wenn erst mal, dann…“ war eine gut einübte Floskel, mit der ich mein Leben immer wieder vor mir herschob.

Sicher, frei davon bin ich auch heute noch nicht. Aber mir ist bewußt, wenn ich das tue.

Sobald ich mich dabei ertappe, wie mir ein „wenn, dann“ durch den Kopf schießt, nehme ich mir ganz gezielt 5 Minuten Zeit, um die Situation aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Ich stelle mir folgende Fragen:
  • Was daran ist jetzt schon gut?
     
  • Wie könnte ich das Ganze auch anders sehen?
     
  • Besonders wenn noch eine zweite Person beteiligt ist: Gibt es etwas an der Sichtweise meines Gegenübers, das ich verstehe?
     
  • Wofür bin ich dankbar an dieser Situation? (Ich weiß, das ist meist eine Herausforderung – aber ich finde immer etwas, für das ich dankbar sein kann!)
Und in wenigen Minuten geht es mir viel besser! An der Situation selbst hat sich gar nichts geändert. Aber ich habe mich verändert, habe eine neue, positivere Perspektive eingenommen. Und wie ich die Sache jetzt anders betrachte, kann ich sie anders annehmen, fühle mich wohler damit wie es ist. Und das macht glücklich. Einfach so.

Probier es doch einmal bewußt aus. Es ist ganz leicht! Du brauchst Dir nur vornehmen, es zu tun. Und mit ein bißchen Übung wird es immer einfacher. 

Und woran merkst Du, ob es klappt? Ganz einfach: dein Gefühl sagt es Dir. Mit jedem Gedanken, der sich für Dich besser anfühlt, mit dem Du Dich wohler fühlst, gehst Du in die richtige Richtung. Dorthin, wo Du schon JETZT glücklich bist.

Mit „wenn, dann“ verschiebst Du nämlich nicht nur dein Glück in die Zukunft. Du entwertest auch noch das Hier und Heute. Und damit das Einzige, was Du je haben wirst: diesen Moment.