Seit Monaten hadere ich mit
diesem Wort. Jedes Mal wenn ich es verwende, spüre ich, daß es eigentlich nicht
genau ausdrückt, was ich meine. Aber das ist das Dilemma mit Worten. Sie sind
nicht mehr als Wegweiser zu dem, was wirklich ist. Und je mehr ich in die
Wirklichkeit des Hier und Jetzt eintauche, mir ihrer bewußt werde, desto
deutlicher merke ich, daß Worte niemals ausreichen, um sie zu beschreiben.
Und noch
etwas kommt dazu: Das Wort Glück ist, wie „Liebe“, „Freiheit“ oder „Gott“ mit
unendlich vielen Konzepten und philosophischem Ballast behaftet. Sobald man
eines dieser Worte ausspricht, hat jeder etwas anderes dazu im Kopf.
Für jeden
Menschen bedeuten diese Wörter etwas anderes. Sie verbinden ihre Erfahrung,
ihre Meinung und religiösen Hintergrund damit und formen in ihrem Geist etwas
ganz Eigenes daraus. Und all das ist sofort präsent. Natürlich, so funktioniert
Sprache.
Als ich vor
etwas mehr als einem Jahr diesen Blog begann, habe ich nach einem Wort gesucht,
daß das Ziel meiner Arbeit mit meinen Clienten möglichst gut repräsentiert:
Menschen zum Blühen zu bringen. Ihnen zu helfen, ganz bei sich selbst
anzukommen, erfüllt, freudig und bewußt durchs Leben zu gehen. Ihr eigenes
Glück zu finden, sozusagen – wie auch immer das aussehen mag. Deshalb der Name GLÜCKSbeschwingt.
Aber das
Wort Glück ist so belastet mit Hoffnungen, Ängsten und den unendlichen
Versuchen es zu finden und zu halten. Es wird so inflationär benutzt und
überall wo man hinsieht, springt es einen an. Als wäre man kein vollständiger
Mensch, wenn es einem nicht gelingt, glücklich zu sein. Das Glück scheint so
flüchtig.
Und ich bin
auch gar nicht mehr so sicher, ob es im Leben überhaupt darum geht, glücklich
zu sein. Zumindest nicht so, wie es im Allgemeinen
verstanden wird. Das teilt das Leben wieder ein in
„erwünschtes/gutes/richtiges“ und „unerwünschtes/schlechtes/falsches“.
Deshalb
bekommt mein Blog heute einen neuen Namen. Einen Namen, der viel besser
beschreibt, worum es mir geht: lebendigSEIN.
Denn das ist
es, wovon ich glaube, das es wirklich glücklich macht: das Leben zu leben, mit
all seinen Facetten, Höhen und Tiefen. Nichts auszuschließen sondern im Gegenteil
alles anzunehmen und zu genießen. Ja sogar dankbar zu sein für das, was das
Leben uns bietet.
Ich glaube,
daß wir genau dazu hier sind: um zu leben. Wirklich zu leben.
Und dazu
gehört eben viel mehr, als glücklich sein zu sein im herkömmlichen Sinne.
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